Kalender von San Juan de la Peña ein Monumentalwerk der asturischen Kunst!

Die “Kalender von San Juan de la Peña” sind mehr als nur ein Kalender – sie sind eine Zeitkapsel, die uns einen faszinierenden Einblick in das religiöse und kulturelle Leben des 10. Jahrhunderts in Spanien ermöglicht. Diese beeindruckenden Wandmalereien, die sich im Kloster San Juan de la Peña bei Jaca in Aragon befinden, wurden um 975 von einem anonymen Künstler geschaffen, dessen Handwerkskunst sowohl Präzision als auch eine bemerkenswerte Symbolsprache vereint.
Eine Reise durch die Monate: Symbolik und Darstellung
Die “Kalender von San Juan de la Peña” zeichnen sich durch ihren zyklischen Aufbau aus, der den Lauf der Jahreszeiten und die damit verbundenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten widerspiegelt. Jeder Monat wird durch ein eindrucksvolles Bild repräsentiert, das die typischen Arbeiten und Ereignisse der jeweiligen Zeit zeigt. So finden wir beispielsweise im Januar
- Arbeiter, die Weinstöcke schneiden
- Bauern, die Saatgut aussäen
und im August
- Menschen, die Trauben ernten
- Jäger, die Wildschweine jagen.
Neben diesen realistischen Darstellungen finden sich auch mythologische und religiöse Motive in den Bildern, die
Monat | Arbeit | Mythologisches Element |
---|---|---|
Januar | Weinstock schneiden | Der Gott Saturn, der symbolisch für die Ernte und das Ende des Jahres steht |
Februar | Schafzucht | Das mythologische Wesen der Sphinx, welches Weisheit und Rätsel verkörpert |
März | Saatgut aussäen | Die Göttin Flora, die mit dem Frühling und der Wiedergeburt assoziiert wird |
Die Kunst des Verbergens: Symbolismus und Interpretation
Doch die “Kalender von San Juan de la Peña” verstecken mehr als nur die Arbeiten des Jahres. In den Bildern sind auch viele Symbole versteckt, die eine tiefergehende Bedeutung haben. Man vermutet, dass diese Symbole auf religiöse Lehren, astrologische Konzepte oder sogar politische Botschaften verweisen könnten.
Die Interpretation dieser Symbole ist jedoch nicht immer einfach und Gegenstand vieler Diskussionen unter Kunstwissenschaftlern. So bleibt beispielsweise die Bedeutung der vielen Tierdarstellungen,
- wie Löwen, Adler und Füchse
unbekannt. Manche Experten vermuten, dass sie für verschiedene Charaktereigenschaften oder soziale Hierarchien stehen, während andere eine rein dekorative Funktion annehmen.
Die “Kalender” im Kontext: Kunst des 10. Jahrhunderts
Die “Kalender von San Juan de la Peña” sind ein herausragendes Beispiel für die
- asturische Kunst
- romanische Malerei
des 10. Jahrhunderts. Sie zeigen die wachsende Bedeutung der christlichen Kultur in Spanien und den Einfluss
- byzantinischer
und
- arabischer
Kunst auf die iberische Halbinsel.
Die lebhaften Farben, die prägnante Bildsprache und die raffinierten Symbole machen diese Wandmalereien zu einem wahren Meisterwerk der mittelalterlichen Kunst, das auch heute noch Besucher aus aller Welt in seinen Bann zieht.
Ein Blick zurück: Der Künstler hinter dem Werk
Obwohl wir den Namen des Künstlers nicht kennen, lassen seine Werke uns erahnen, wie talentiert und visionär er gewesen sein muss. Sein
- Verständnis für Komposition
- detaillierte Ausführung
und die Fähigkeit, komplexe Symbole in seinen Bildern zu verstecken, zeugen von einem außergewöhnlichen Können.
Die “Kalender von San Juan de la Peña” sind nicht nur ein Zeugnis der Kunstgeschichte, sondern auch eine Einladung,
-
den Blickwinkel zu wechseln
-
in die Vergangenheit einzutauchen
und sich auf eine Reise durch die Zeit und Kultur des 10. Jahrhunderts zu begeben.
Und wer weiß – vielleicht gelingt es uns ja sogar, einige der verborgenen Geheimnisse der “Kalender”
zu lüften!